Paradontitis im Griff

Es ist schon beinahe als Volkskrankheit zu bezeichnen. Fast jeder zweite Schweizer Bürger leidet oft unbemerkt an einer Parodontitis. Diese zunächst schmerzfreie Kombinationserkrankung von Zahnfleisch, Knochen und Zahnwurzel ist der häufigste Grund für Zahnverlust bei Erwachsenen.

Lesen Sie auch unter der Rubrik „News“ neuere wissenschaftliche Erkenntnisse über die Schädigungen der Parodontitis für Ihre Allgemein-
gesundheit!

Auf welche Symptome von Parodontitis können Sie achten?

  • Zahnbeweglichkeit
  • Zahnfleischbluten
  • Mundgeruch

Lernen Sie hier wie wir helfen können:

Sollten wir bei der Untersuchung tatsächlich eine Parodontitis feststellen, muss zuerst die Mundhygiene und Pflege auf ein nachhaltiges top Niveau gebracht werden…

Weitere Ursachen für eine Parodontitis:

Neben einer professionellen Zahnreinigung hat sich zur Verminderung des aggressiven Bakterienmilieus in den Zahnfleischtaschen die photodynamische Lasertherapie etabliert.

Das Gleichgewicht ihrer Mundflora wird wiederhergestellt, schmerzfrei und nachhaltig – in den befallenen Zahnfleischtaschen.

Das Prinzip

Die Bakterien werden mit einer besonderen Flüssig­keit sichtbar gemacht, markiert und anschließend mit einem speziellen Laser gezielt zerstört. Die Wundheilung wird bei diesem Verfahren verbessert und somit ist die erneute Entzündungsgefahr verringert. Die Lasertherapie wird nur in den befallenen Zahnfleischtaschen angewandt und garantiert somit eine sehr sanfte Behandlung. Eine
hervorragende Alternative zu Antibiotika, da sie
keine Resistenzen hervorruft und völlig nebenwirkungsfrei öfters angewendet werden kann.
Die photodynamische Therapie ersetzt aber nicht die gründliche mechanische Reinigung der Wurzeloberflächen sondern verringert nur das Bakterienmilieu in der entzündeten Zahnfleischtasche.

Die Vorteile

  • Krankheitsauslösende Bakterien werden gezielt und nachhaltig zerstört.
  • Die Methode ist schmerzfrei und ohne Nebenwirkungen.
  • Der Eingriff wird nur an den betroffenen Stellen vorgenommen.
  • Diese Therapie trägt zum Wiederaufbau eines gesunden Zahnhalteapparates bei.

Weitere Einsatzmöglichkeiten:

  • In der Periimplantitis (Zahnfleischentzündung am Implantat)
  • Bei einer Zahnwurzelentzündung insbesondere eines abgestorbenen Zahnes.

Sicherung des Zahn­halte­apparats

Folgende Therapieoptionen werden wir mit Ihnen ansprechen:

Zunächst erfolgt eine Reinigung ihrer Wurzeloberflächen unterhalb des Zahnfleisches ohne chirurgischen Eingriff mit Betäubung und schmerzfrei.

Nach einer Heilungsphase von einigen Monaten ist dann ggf. nochmals eine tieferreichende Reinigung der Wurzeln und des Zahnfaches bei unzureichender Heilung aufgrund schwierig zu erreichender resistenter Kalkablagerungen im tiefen Wurzelbereich erforderlich.

Regenerative Zahnfleischtherapien:

Hat die Parodontitis den Zahnhalteapparat angegriffen, können wir diesen unter gewissen Voraussetzungen durch regenerative Behandlungsmethoden zum Teil neu aufbauen.

Die Behandlung mit Schmelzmatrix Proteinen stelle eine innovative Behandlung von Parodontitis dar. Die Therapie mit diesem Protein hilft dem Körper die Folgefunktion des Zahnhalteapparates neu zu entwickeln.

Gewebe, das durch Parodontitis verloren gegangen ist, kann mit dieser Behandlungsmethode wiederhergestellt werden. Die verwendeten Proteine entsprechen körpereigenen Stoffen, die nur während der Wachstumsphase des Zahnhalteapparates gebildet werden.

Zur Regenerationsoptimierung gibt es verschiedene Optionen:
  1. in den letzten Jahren hat sich evidenzbasiert insbesondere die Therapie mit Emdogain (Schmelzmatrixprotein- Firma Straumann) bewährt. Für eine erfolgreiche Behandlung einer Parodontitis ist der Einsatz von Biomaterialien ein wichtiger Bestandteil, sofern Ihr Kieferknochen beschädigt ist. Mit Emdogain platzieren wir ein Protein, Amelogenin, das sonst nur wärend des Zahnwachstums vom Körper gebildet wird. Auf diese Weise fördern wir den Knochenaufbau und tragen somit maßgeblich zur Erhaltung der Zähne bei. Zur Platzierung des Proteins werden Knochentaschen mit Emdogain aufgefüllt. Knochentaschen entstehen durch eine Knochenresorption. Durch einen chronischen parodontalen Entzündungsherd wird der Kieferknochen massiv beschädigt und ein „Loch“ , die Knochentasche, entsteht. Der geschädigte Knochen erhält durch die Behandlung mit Emdogain die Chance sich völlig natürlich zu regenerieren. Emdogain wird als Gel verwendet und unter lokaler Betäubung auf die gereinigten Wurzeloberflächen der betroffenen Regionen aufgetragen. Im Anschluss daran werden die behandelten Stellen wieder mit Zahnfleisch abgedeckt. Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung sorgt das Gel für eine schnelle Heilung.
  2. Zudem kann nach Säuberung des Zahnfaches von Entzündungsgewebe eine resorbierbare Membran zwischen Zahn und Zahnfleisch eingesetzt werden. Der so entzündungsfrei geschaffene Hohlraum bietet Zahnwurzel und Kieferknochen die Möglichkeit, sich zu regenerieren. Dies ist notwendig, da das oberflächliche Zahnfleisch sich wesentlich schneller neu bildet als die Haut der Zahnwurzel und der Kieferknochen. Die Membrantherapie ermöglicht also eine gleichmäßige Ausheilung aller geschädigten Strukturen und eine erneute feste Verankerung der Zähne.
  3. In besonders ausgeprägten Fällen ist auch eine Kombinationstherapie von Emdogain, resorbierbarer Membran und Knochenaufbaumaterialien empfehlenswert (ggf. auch bei einer Periimplantitis).